Unter dem Leitwort "Ich hör's, wie du, o Gott mich rufst" folgten etwa 100 Personen der Einladung der Pfarrei Gymnich und des dortigen 'Fördervereins Geburtshaus Pater Kentenich' zur Feier des 124ten Geburtstages des Gründers der Schönstattbewegung. Dieses Leitwort ist einem längeren Gedicht mit dem Titel 'Die Macht der Liebe' entnommen, das der 14-jährige J. Kentenich in den Ostertagen 1890 aus Anlass eines Besuches bei seiner Mutter in Köln zu mitternächtlicher Stunde verfasst hat. vgl. 'Verborgene Jahre, D.M.Schlickmann S. 137 ff. Am nächsten Tag muss er wieder nach Ehrenbreitstein ins Inernat. Er steht vor einer Klassenarbeit und will noch dafür lernen, ist aber zu müde dazu. Ihm gehen auch andere Dinge durch den Kopf: Er möchte Priester werden. Die Türen dazu stehen ihm aber aufgrund der Umstände seiner Geburt nur in einer Missionsgesellschaft offen. Das bedeutet, dass er später ins Ausland gehen muss. Der Mutter ist das ganz arg. Sie müßte sich dann von ihm trennen. Josef möchte an seinem Berufsziel festhalten, aber andererseits seiner Mutter keinen Kummer machen. "Ich will dir folgen - wohl ist's schwer : zu lieben dich, zu mehr'n dein Ehr!" heißt es weiter in dem Gedicht.
Mit diesem Leitwort und an einer Statio an der 4. Stele des Lebensdaten-Weges im Garten des Geburtshauses, die dem Gedächtnis seiner Priesterweihe gewidmet ist, wurde das Gedenkjahr an die 100. Wiederkehr dieser Priesterweihe von Pater J.Kentenich begonnen. In der anschließenden Lichter-Prozession zur Vorabendmesse in der Pfarrkirche wurde dem dreifaltigen Gott gedankt für die Führung, die P. Kentenich auf seinem Weg zum Prieserweihe erfahren durfte. Es wurde auch gedankt für den Segen, den Gott seinem priesterlichen Wirken auf so auffallende Weise geschenkt hat: "Für das, was du an Pater Kentenich und durch ihn getan hast - preisen wir Dich!...Dass er das Vertrauen auf die Fürbittmacht und in die Führung der Gottesmutter Maria nie aufgegeben hat - danken wir Dir!...Dass Du seine inneren Auseinandersetzungen und Kämpfe für ihn und andere hast zum Segen werden lassen - danken wir Dir! ...Für alle, die verantwortlich sind für die, die sich auf den WEg gemacht haben, Prieser, Ordensmann oder -frau zu werden - bitten wir Dich!"
In der Eucharistiefeier mit der Gemeinde von Gymnich erläuterte Msgr. Hans Schnocks einzelne Züge seines Priestertums. Er lenkte den Blick auf den Taufstein, wo in der Taufe für P.Kentenich sein Weg zum Priestertum begann, und auf den Altar, der in besonderer Weise für das Priestertum steht - auch wenn es nicht mehr derselbe Altar wie zur Zeit der Kindheit P.Kentenichs ist.
Vor der Statio und der Prozession wurden alle Teilnehmer herzlich begrüßt. Es gab Informationen über die Zahl der Besucher des Geburtshauses im laufenden Jahr. Es wurde hingewiesen auf die Erstellung der Geburtskammer in der oberen Etage des Geburtshauses, auf die Umgestaltung, Vergrößerung und Verschönerung des Gartens. Danach waren alle in die neue Besucherhalle im Nachbarhaus eingeladen. Dort gab es einen reichhaltigen Imbiss. Der Förderverein hatte auf den Tag hin die restlichen Arbeiten vollendet, die nötig waren, dass dieser Raum von nun für Besuchergruppen bis 50 Personen zur Verfügung steht. Während alle sich stärken konnten, wurde dort im Raum auch die DVD gezeigt: 'Wo die Wurzeln liegen' - für die meisten das 1. Mal.
Nach der Vorabendmesse konnte man das Geburtshaus noch besuchen. Ein kleiner Kreis saß noch lange dort zusammen, während andere sich auf die Heimreise machten mußten : nach Neuß, Köln und Düsseldorf, nach Maria Rast, Richtung Aachen usw.. Für alle Verantwortlichen vor Ort ist jetzt das große Thema: wie gestalten wir die Feier des 125ten Geburtstages im nächsten Jahr, am Sonntag, dem 21.11.. Er soll ähnlich aufwendig begangen werden wie 2005 - im Jahr des Weltjugendtages.
Hingewiesen sei auch an dieser Stelle auf die Feier im Limburger Dom mit dem dortigen Bischof am 8. Juli 2010 mit anschließendem Besuch des Ortes der Priesterweihe von P. J. Kentenich im Missionshaus der Pallottiner, und auf den 20. Juni 2010, wo für alle Interessierten das Gedächtnis an seine Priesterweihe in Schönstatt selbst begangen werden soll.
Pater P.Nöthen